Arbeitgeberbewertungen: Ignorieren oder reagieren?

Arbeitgeberbewertungen werden immer wichtiger. Gute Arbeitgeberbewertungen helfen vor allem kleineren und nicht so bekannten Unternehmen bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter im enger gewordenen Arbeitsmarkt. Sie zeigen auf wie ein Unternehmen von Mitarbeitern und Bewerbern wahrgenommen wird und reflektieren die Unternehmenskultur.

Bewertungsportale sind erste Anlaufstelle

Bewertungen oder Rezensionen kennt jeder. Amazon ist der große Vorreiter. Bevor sich Verbraucher für eine Dienstleistung oder den Kauf eines Produktes entscheiden, informieren Sie sich auf den einschlägigen Bewertungsportalen. Die Meinung anderer ist glaubwürdiger als die Aussage des Anbieters. Genauso verhält es sich bei der Jobsuche. Den Statements bei kununu werden mehr vertraut, als den vollmundigen Versprechen der Arbeitgeber in Stellenausschreibungen und auf der Karriereseite.

Der Platzhirsch Kununu als Impulsgeber bei Arbeitgeberbewertungen

Europas größtes und führendes Portal für Arbeitgeberbewertungen ist kununu. Als Unternehmen sollten Sie kununu im Blick haben. Derzeit gibt es über 4 Millionen Bewertungen von ca. 1 Million Unternehmen mit starkem Zuwachs. Das liegt daran, dass kununu zu Xing gehört und prominent bei Xing eingebunden ist. Jeder der ein Profil bei Xing hat, wird animiert zu bewerten. Als Unternehmen können Sie sich einer Bewertung nicht entziehen. Ihr Bewerber oder Mitarbeiter kann anonym die erste Bewertung für Ihr Unternehmen abgeben. Schon ist Ihr Unternehmen beim Bewertungsportal gelistet. Ihre Arbeitgeberbewertung bei kununu ist von diesem Zeitpunkt an über die Google-Suche Ihres Firmennamens auffindbar. Die Bewertungen Ihres Unternehmens erscheinen prominent auf der ersten Seite der Suchergebnisse.

Wie funktioniert die Arbeitgeberbewertung bei kununu

Bei kununu können bis zu 5 Sterne für eine Arbeitgeberbewertung vergeben werden. Das entspricht der Bestnote. Top-Arbeitgeber haben einen Score der über 4 liegt und werden von Kununu regelmäßig ausgezeichnet.

Bei kununu wird die Unternehmenskultur, die Vielfalt, die Arbeitsumgebung, Karriere und das Gehaltsniveau bewertet. Bei den Gehältern liegen noch zu wenig Daten vor. Ziel von kununu ist in den kommenden Jahren eine völlige Transparenz beim Gehaltsniveau zu schaffen. Gerade Firmen die deutlich unter dem Marktniveau entlohnen werden dann Probleme beim Recruiting bekommen. Bestehende Mitarbeiter werden sensibilisiert und möglicherweise abwandern.

Jeder einzelne Bereich kann bewertet und es können Kommentare abgegeben werden. Daraus ergibt sich die Gesamtnote. Wenn der Bewerter Ihr Unternehmen mit dem Daumen nach unten abstraft, schlägt sich das in einer niedrigen Weiterempfehlungsquote nieder. Folge: Viele Bewerber werden abgeschreckt.

Immer auf Arbeitgeberbewertungen reagieren

Egal ob positive oder negative Bewertung – reagieren Sie darauf. Idealerweise bedanken Sie sich als Unternehmen bei positivem Feedback. Einige persönliche Zeilen genügen, indem Sie auf das Lob eingehen. Bei starker Kritik beziehen Sie immer Stellung. Bieten Sie an das Problem zu lösen und für ein klärendes Gespräch zur Verfügung zu stehen. Damit zeigen Sie, dass Sie Kritik ernst nehmen. Bleiben Sie immer sachlich, auch wenn der Rezensent emotional reagiert.

Shitstorm mit Gefälligkeitsbewertungen vermeiden

Auf keinen Fall sollten Sie bei einem schlechten Score Gefälligkeitsbewertungen bei Ihren Mitarbeitern in Auftrag geben. Das kann zu einem Shitstorm ungeahnten Ausmaßes führen, wenn Kollegen merken, dass Sie geschönte Bewertungen einsetzen, nur um ihre Gesamtnote nach oben zu bringen. Sie werden sich in ihren Bewertungen umso negativer darüber auslassen und Sie als Arbeitgeber an den Pranger stellen.

Was tun bei Beleidigungen und Rufschädigungen

Immer wieder kommt es vor, dass abgelehnte Bewerber oder ehemalige Mitarbeiter die das Unternehmen verlassen haben, Ihren Frust freien Lauf lassen und über Ihr Unternehmen herziehen. Das Ganze spielt sich dann häufig unter der Gürtellinie ab. Es werden nicht nur schlechte Noten vergeben, sondern im schlimmsten Fall auch rufschädigende und beleidigende Äußerungen verbreitet. Dagegen können Sie als Unternehmen vorgehen: Sie können die Bewertung beim Bewertungsportal löschen lassen, wenn der Betreiber es nicht von selbst tut. Das ist kostengünstiger und wirbelt weniger Staub auf, bevor Sie einen Anwalt einschalten. So gehen Sie gegen eine Fake-Bewertung vor.

Sofort über Bewertungen informiert werden

Damit Sie sofort reagieren können, wenn etwas über Ihr Unternehmen geschrieben wird, lassen Sie sich benachrichtigen. Das geht ganz einfach über die Einrichtung eines „Google-Alert“: Einer automatischen kostenlosen Benachrichtigung per E-Mail, wenn neue Inhalte über Ihr Unternehmen im Internet auffindbar sind. Wenn bereits erste Bewertungen bei kununu vorliegen, nutzen Sie die direkt die bequeme Benachrichtigungsfunktion der Plattform.

Schlechte Arbeitgeberwertungen als Chance nutzen

Woher kommen die Bewertungen? Von ehemaligen Mitarbeitern? Aus bestimmten Abteilungen? Von Führungskräften? Von Bewerbern oder Azubis? Was ist an der schlechten Bewertung wirklich dran? Häufig wird die Dauer des Bewerbungsprozesses bemängelt. Ein digitales Bewerbermanagement sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Sehen Sie schlechte Bewertungen als Chance, Ihre Unternehmenskultur, Ihr Employer Branding, Bewerbungsprozesse und Strukturen kritisch zu hinterfragen. Jeder hat andere Beweggründe eine Arbeitgeberbewertung abzugeben und individuelle Bedürfnisse an einen Arbeitsplatz. Möglicherweise müssen Sie Ihre Unternehmenskultur auf den Prüfstand stellen und sich anders positionieren.

Tipp: Eine Mitarbeiterbefragung hilft schnell die Meinung der ganzen Belegschaft zu kritisch bewerteten Themen einzuholen. Sie zeigt Ihnen auf, ob schlechte Einzelbewertungen nur Ausreißer sind oder ob Sie als Unternehmen insgesamt handeln müssen.

Wie ist Ihre Meinung zu Arbeitgeberbewertungen? Lassen Sie es mich wissen! Sie benötigen weitere Denkanstöße oder Hilfe?

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Ich bin Thomas Kratzer

Ihr Headhunter und Personalberater. Genauso bin ich Ihr Sparringspartner für Recruiting.

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