Bewerber über die eigene Karriere-Website zu generieren, ist eine günstige Möglichkeit, um Stellen zu besetzen – günstiger als zum Beispiel externe Anzeigen zu schalten. Diese Strategie geht jedoch nur auf, wenn ausreichend Besucher auf der Karriere-Website landen. Hier liegt das Problem vieler Unternehmen. Sie veröffentlichen eine freie Stelle exklusiv auf ihrem Stellenportal und erreichen ihr Ziel nicht. Wie können Unternehmen die vorhandenen Optionen bestmöglich nutzen?
Controlling-Tools für die Karriere-Website
Der erste Schritt ist die Ursachenforschung – eine Analyse des Status-Quo anhand konkreter Zahlen. Als Basis dient folgende Kalkulation: Um eine Bewerbung zu erhalten, müssen erfahrungsgemäß 50 bis 100 potenzielle Bewerber das Stellenportal besuchen. Für fünf Bewerbungen benötigen Sie also 250 bis 500 Klicks auf die Stellenanzeige. Eine Website-Analyse legt Besucherzahlen offen und beantwortet folgende Fragen: Woher kommen die Bewerber? Wie viele rufen die Stellenanzeige auf? Wie lange bleiben sie? Der Einsatz von Bewerber-Management-Systemen verrät zusätzlich, an welcher Stelle des Bewerbungsprozesses Interessenten abspringen.
Selbst Großkonzerne schöpfen ihr Potential nicht aus
Interessant zu wissen: Selbst die Deutsche Bahn mit millionenschwerem Etat und hoch agilem Recruiting sucht händeringend Personal, aktuell etwa 25.000 Mitarbeiter. Trotzdem vernachlässigen sie die eigenen, kostenlosen Kanäle. Auf der Website der deutschen Bahn befindet sich der Karriere-Button ganz unten im Footer. Dadurch verliert die Deutsche Bahn einen Großteil potenzieller Bewerber. Schließlich besuchen monatlich mehrere Millionen Menschen die Website. Jeder, der ein Ticket kaufen will, ist potentieller Bewerber, scrollt aber selten nach unten.
Welche Faktoren beeinflussen die Resonanz einer Karriere-Website?
In der Praxis erweisen sich folgende Aspekte als besonders erfolgskritisch. Idealerweise erhält das Stellenportal einen eigenen Menüpunkt in der Navigation. Die Stellenanzeige darf maximal zwei Klicks von der Startseite entfernt sein. Teilen Sie die Stellenanzeigen nach Berufsgruppen, Ausbildungsstellen, Einstiegsjobs und Stellen für Bewerber mit Berufserfahrung. Stellen Sie jede Anzeige auf eine eigene Unterseite. Nutzen Sie unterschiedliche Wege, um Bewerber anzusprechen – Mitarbeiterstimmen, Videos über den Joballtag, authentische Bilder, keine Stock-Fotos. Die Bewerber sollen einen positiven und gleichzeitig authentischen Eindruck erhalten.
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Stellenanzeige auf der Karriere-Website attraktiv gestalten
Das Wichtigste: Nennen Sie einen Ansprechpartner mit seiner Durchwahlnummer und stellen Sie sicher, dass diese Person auch erreichbar ist. Denken Sie daran: Mit der Stellenanzeige werben Sie für Ihr Unternehmen. Orientieren Sie sich bei der Gestaltung der Ausschreibung an der Perspektive potenzieller Bewerber: Warum sollte sich der Kandidat ausgerechnet für die freie Stelle in Ihrem Unternehmen interessieren? Erklären Sie unbedingt kurz und prägnant, wie der Bewerbungsprozess nach der Einsendung der Unterlagen weitergeht, denn Klarheit fördert Vertrauen.
Mobile Auffindbarkeit der Karriere-Website nicht unterschätzen
Mehr als achtzig Prozent der Internetnutzer verwenden zwischenzeitlich mobile Endgeräte wie Smartphone oder Tablet. Ihre Firmenwebsite und das Stellenportal müssen dafür optimiert sein, zumal der Trend weiter Richtung „mobile first“ tendiert. Sogar die Notebook-Nutzung nimmt ab. Idealerweise richten Sie auch den Bewerbungsprozess inklusive des Uploads für Unterlagen auf mobile Endgeräte aus und ermöglichen eine Verknüpfung mit Businessnetzwerken wie Xing oder LinkedIn. Hier spielt die Suchmaschinenoptimierung ebenfalls eine wichtige Rolle. Verwenden Sie keine PDF-Dateien, die sind nicht mobilfreundlich und werden seltener gecrawlt. Mit einem modernen Bewerbermanagement-System haben Sie enorme Vorteile beim Handling von Bewerbungen.
Aufmerksamkeit für die Karriere-Website: weitere Faktoren
Unabhängig von den genannten Faktoren, gilt es, auch folgende Punkte im Blick zu behalten: Richtet sich die Stellenanzeige an besonders begehrte Berufsgruppen wie bspw. IT-Spezialisten, Elektriker oder LKW-Fahrer, ist es kein Wunder, wenn Sie kaum oder gar keine Resonanz erhalten. Demzufolge müssen Unternehmen andere Kanäle mit dazuschalten, um erfolgreich Stellen zu besetzen. Beispielsweise Mitarbeiterempfehlungen. Die Attraktivität der Stelle fällt ebenso ins Gewicht. Dazu zählen Faktoren wie Größe und Bekanntheit Ihres Unternehmens als Arbeitgeber sowie die Attraktivität des Standortes – Städte sind begehrter als abgelegene ländliche Gebiete. Last but not least braucht die Ausschreibung ein realistisches Anforderungsprofil.
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