Bewerberabsagen kinderleicht verhindern

“War for Talents” ist im Recruiting in aller Munde. In vielen Branchen sind die Zeiten vorbei, in denen sich Unternehmen die besten Bewerber herauspicken. Immer häufiger kommt es zu Bewerberabsagen nach den Interviews oder direkt vor Vertragsabschluss, wenn die positive Candidate Experience fehlt. Der konkrete Grund einer Bewerberabsage ist immer abhängig vom Einzelfall. Es gibt aber einige Begründungen, die Kandidaten immer wieder angeben, wenn es um das Warum ihrer Absage geht.

Bewerberabsage: Das Auswahlverfahren dauert zu lange

Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit ist bei den besonders begehrten Fach- und Führungskräften alles. Ist der Bewerbungsprozess langwierig, nehmen sie ein anderes Angebot an. Häufig wird nach dem Gespräch keine verbindliche Aussage getroffen, wie es weitergeht oder die Zusagen nicht eingehalten. Gibt es zu viele Gesprächsrunden mit einem Arbeitgeber, zu wenig, oder gar kein Feedback, entscheiden sie sich für einen anderen Job.

Gehaltsvorstellungen oder Aufgabenbereiche passen nicht

Erhalten Kandidaten von Unternehmen ein nicht marktgerechtes Gehaltsangebot oder gehen die Vorstellungen direkt zu Beginn zu weit auseinander, springen sie schnell ab. Stellenausschreibungen beschönigen zudem oft ungeliebte Aufgaben im ausgeschriebenen Job und entsprechen nicht zu 100 Prozent der Realität. So sollen mehr Bewerber angelockt werden. Stellt der Kandidat im Interview aber die richtigen Fragen, fällt die Flunkerei schnell auf. Das führt zu Bewerberabsagen indem sich Kandidaten gegen den Arbeitgeber entscheiden.

Interner Prozess und Interviewführung liegt im Argen

Auch der interne Prozess kann ein Grund dafür sein, dass Bewerber absagen. Haben Sie sich ausgiebig auf das Gespräch vorbereitet oder währenddessen die Unterlagen studiert? Wurde die Vorauswahl richtig getroffen? War das Gespräch auf Augenhöhe oder eher wie ein Verhör? War die Mimik und Gestik des Bewerbers eher abweisend oder uninteressiert? Haben Sie das nur zur Kenntnis genommen oder empathisch darauf reagiert?

Gründe bei Bewerberabsagen direkt erfragen

Bei einer Bewerberabsage können Sie in einem abschließenden Telefonat nachfragen, warum er sich gegen die Stelle entschieden hat. Fragen Sie direkt: „Was hätten wir tun müssen, damit Sie sich anders entschieden hätten?“ Vielleicht ist es sogar noch möglich, den Kandidaten umzustimmen. Wenn nicht, lernen Sie aus den Antworten und verbessern Sie sich stetig.

Was können Unternehmen nun tun, damit Bewerber nicht vorzeitig abspringen? Hier einige Anregungen wie häufig Absagen vermieden werden.

Einstellungsprozess beschleunigen

Auch, wenn das im ersten Moment vielleicht unmöglich klingt: Ihr Einstellungsprozess sollte vom Bewerbungseingang bis zur Entscheidung maximal 3 Wochen dauern. Mit einem Bewerbermanagementsystem und einem organisierten und strukturierten Auswahlprozess gelingt das und verhindert Bewerberabsagen. Lesen Sie in diesem Artikel: 8 Maßnahmen wie Sie Ihren Einstellungsprozess beschleunigen und der Konkurrenz Mitarbeiter wegschnappen.

Empathie und Spontanität vermeiden Bewerberabsagen

Klären Sie offene Fragen und Unstimmigkeiten sofort im Gespräch. Achten Sie darauf, dass das Interview tatsächlich immer ein Gespräch auf Augenhöhe ist. Fragen Sie ruhig direkt nach, ob das Jobangebot auf Zustimmung stößt und ob sich der Kandidat für Ihr Unternehmen entscheiden würde, wenn Sie ihm zusagen. Im Optimalfall geben Sie Ihre Entscheidung direkt nach dem Interview bekannt und legen bereits einen Entwurf für einen Arbeitsvertrag vor. Warten Sie nicht auf bessere Kandidaten.

Wie steht es um Ihre Arbeitgeberattraktivität?

Prüfen Sie Bewertungsportale wie „kununu“ oder „Glassdoor“. Dort können Kandidaten Ihren Bewerbungsprozess bewerten und Kritikpunkte aufzeigen. Oft finden Sie hier bereits Ansatzpunkte was Sie verbessern können. Reagieren Sie nicht nur auf gute, sondern auch auf schlechte Arbeitgeberwertungen. Wenn der Kandidat sich lobend über Ihren Einstellungsprozess äußert, animieren Sie ihn eine Rezension bei den einschlägigen Portalen abzugeben. Das stärkt Ihre Wahrnehmung als attraktiver Arbeitgeber und hilft Ihnen bei künftigen Stellenbesetzungen und vermeidet Bewerberabsagen.

Wie ist Ihre Meinung zur Verhinderung von Bewerberabsagen? Lassen Sie es mich wissen! Sie benötigen weitere Denkanstöße oder Hilfe?

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Ich bin Thomas Kratzer

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