Die 6 häufigsten Fehler beim Social Media Recruiting und wie Sie diese vermeiden

Social Media Recruiting nimmt in seiner Bedeutung zu – Tendenz weiter steigend. Zwei Gründe sind dafür verantwortlich: Einerseits erzeugen klassische Stellenanzeigen immer weniger Resonanz, weil potenzielle Bewerber soziale Netzwerke auch für berufliche Zwecke nutzen. Andererseits erfordert der Mangel an Arbeitskräften die Zielgruppe direkt anzusprechen. In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick, welche Social Media Kanäle sich für Recruiting eignen, worin sich die Netzwerke unterscheiden und welche häufigen Fehler im Social Media Recruiting Sie vermeiden sollten.

Definition – Was ist Social Media Recruiting?

Kurz gesagt: Beim Social Media Recruiting werden interessante Kandidaten aktiv oder passiv angesprochen. Im Fall einer aktiven Ansprache kommt Active Sourcing, die Direktansprache via Xing oder LinkedIn, zum Einsatz. Sie kommunizieren unkompliziert mit potenziellen Bewerbern. So entsteht ein Netzwerk, aus dem Sie neben der eigentlichen Stellenbesetzung einen Talentpool aufbauen können. Demgegenüber funktioniert passive Ansprache über Content Marketing oder Werbebotschaften. Sie veröffentlichen auf Ihren Accounts regelmäßig Texte, Bilder oder Videos, um Aufmerksamkeit bei Ihrer Zielgruppe zu erzeugen oder spielen gezielt Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken Ihrer Zielgruppe aus.

Gängige Kanäle im Social Media Recruiting

  • Facebook
  • Instagram
  • Youtube
  • Twitter
  • TikTok
  • Xing
  • LinkedIn

Social Media Recruiting: Soziale Business Netzwerke oder private Netzwerke

Richtigerweise zählen Xing und LinkedIn zu den Business Netzwerken und werden ausschließlich für berufliche Zwecke genutzt. Hier können Sie mit Kandidaten direkt über persönliche Nachrichten kommunizieren. Im Gegensatz dazu konzentriert sich der direkte Austausch auf Facebook, TikTok oder Instagram auf private Inhalte. Bei diesen privaten sozialen Netzwerken ist es nicht üblich, Nutzer direkt für ein berufliches Angebot zu kontaktieren. Deshalb werden Jobangebote der Zielgruppe über Werbeeinblendungen präsentiert.

Social Media Recruiting aus diesen Gründen

Obwohl Social Media Recruiting zahlreiche Vorteile bietet, steigen Unternehmen beim Recruiting erfahrungsgemäß in Soziale Netzwerke ein, wenn die Resonanz auf anderen Recruiting-Kanälen, von der Karriereseite über Mitarbeiterempfehlungen bis zu klassischen Stellenanzeigen, nicht ausreicht. Social Media Recruiting ermöglicht es, Bewerber mit speziellen Qualifikationen zu erreichen und die Kandidaten gezielt anzusprechen. Darüber hinaus können Sie das Interesse von Kandidaten wecken, die nicht aktiv nach einer neuen Stelle suchen. Anders ausgedrückt: Es lohnt sich, Soziale Netzwerke in die Recruiting-Strategie zu integrieren.

Die 6 häufigsten Fehler beim Social Media Recruiting

Unter dem Strich entfaltet Social Media Recruiting sein volles Potenzial, wenn Sie bestimmte Fehler vermeiden. Die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen ihrem Image mehr schaden als nützen, wenn sie verwaiste Accounts unterhalten, den Aufwand falsch einschätzen oder auf die falschen Kanäle setzen. Damit Ihr Unternehmen umfassend profitiert, beschreiben die folgenden Abschnitte die häufigsten Fehler im Social Media Recruiting und zeigen wirksame Strategien auf.

Fehler 1: Ein eigener Kanal für Social Media Recruiting

Kurz gesagt: Social Media Recruiting bedeutet nicht, einen Firmenaccount bei Facebook und Co. zu bespielen, um möglichst viele Follower und Likes zu generieren. Falls Ihr Unternehmen einen erfolgreichen Social Media Account betreibt, können Sie ihn selbstverständlich für Ihr Recruiting nutzen. Der Kanal selbst ist Teil des Online-Marketings. Folglich übernimmt ein Mitarbeiter der Marketingabteilung die Verantwortung für den Account. Ein lebendiger Kanal, beispielsweise bei Facebook, erfordert aufwändige Pflege. Das Unternehmen muss regelmäßig, mindestens einmal pro Woche, interessanten und hochwertigen Content für die Zielgruppe liefern, Nur wenn Sie ausreichend Follower in der richtigen Zielgruppe haben, wird Ihr Jobangebot wahrgenommen. Das funktioniert gut bei Konzernen, aber bei den wenigsten Mittelständlern.

Die besondere Herausforderung für KMU

Besonders kleinere Betriebe stehen vor der Frage, wer diese zeitintensive Aufgabe übernimmt. Anders ausgedrückt: Setzen Sie im Social Media Recruiting nur auf einen Social Media Kanal, wenn er umfassend gepflegt wird. Kandidaten, die ein Stellenposting auf einem verwaisten Account entdecken, reagieren selten. Trotzdem entsteht ein negativer Effekt für die Arbeitgebermarke. Stattdessen empfiehlt es sich, Werbe- und Recruiting-Kampagnen auf Social Media zu schalten um alle relevanten Kandidaten anzusprechen. Dafür benötigen Unternehmen keinen eigenen Kanal und müssen weniger Zeit investieren, um ihre Zielgruppe zu erreichen.

Fehler 2: Alle Aufgaben im Social Media Recruiting selbst übernehmen

Kurz gesagt: Social Media Recruiting ist zeitaufwändig, anspruchsvoll und erfordert Expertise. Das Wissen intern aufzubauen und Erfolge zu erzielen, setzt einen langen Atem voraus. Sie müssen die Tools der Business Netzwerke professionell anwenden und jährlich im unteren fünfstelligen Bereich investieren. Unternehmen, die regelmäßig mehrere Stellen besetzen möchten und Kandidatenprofile, die über diesen Kanal zugänglich sind, profitieren von dieser Strategie. Andernfalls sollten Sie das Social Media Recruiting, also Active Sourcing via Xing und LinkedIn, einem Headhunter übertragen. Er ist Experte auf diesem Gebiet und generiert bessere Ergebnisse in kürzerer Zeit.

Private Netzwerke bespielen ist eine besondere Herausforderung

Business Netzwerke spielen beim Social Media Recruiting die entscheidende Rolle. Möchten Sie private Netzwerke wie Facebook oder Instagram nutzen, sollten Sie einen Dienstleister beauftragen, denn das Bespielen privater Netzwerke erfordert spezifisches Know-how. Professionelle Anbieter arbeiten plattformübergreifend und konzentrieren sich auf Kanäle mit hoher Resonanz und mehr Bewerbern. Sie profitieren davon, auch wenn dadurch zusätzliche Kosten entstehen: Der Dienstleister koordiniert die Kampagne, organisiert Texte und beschafft Bildmaterial. Oft erstellt er zusätzlich Landingpages oder Kurzbewerbungsformulare, um interessierte Kandidaten im Bewerbungsprozess zu halten.

Fehler 3: Auf die falschen Partner im Social Media Recruiting setzen

Kurz gesagt: Vergleichen Sie den Preis, die dahinterstehende Leistung und mögliche Garantieregelungen. Ein umfassendes Reporting zählt zum Standard. Sichert der Dienstleister eine Mindestzahl an Klicks oder sogar Bewerber zu? Nutzt er Künstliche Intelligenz, um Werbung in verschiedenen Netzwerken gezielt auszuspielen? Gibt es bereits vergleichbare Kampagnen mit anderen Kunden? Auch hier gilt: Je mehr Anforderungskriterien der Kandidat erfüllen muss und je kleiner und begehrter die Zielgruppe desto schwieriger wird es. Investieren Sie in einen erfahrenen Anbieter und lassen Sie sich die Strategie aufzeigen.

Fehler 4: Falsche Kanäle im Social Media Recruiting

Mitnichten können Sie für jede Position ausreichend Kandidaten via Social Media Recruiting generieren und die Stelle erfolgreich besetzen. Bevor Sie Geld investieren, analysieren Sie das Marktpotenzial der einzelnen Netzwerke. Ein seriöser Dienstleister wird Sie realistisch über die Erfolgsaussichten informieren. Dafür ausschlaggebend ist das regionale Kandidatenpotenzial Ihrer Zielgruppe, denn Recruiting-Botschaften in privaten sozialen Netzwerken werden lokal begrenzt ausgespielt. Für eine größere Reichweite müssen Sie extrem hohe Beträge investieren. Active Sourcing und die Direktsuche hingegen funktioniert überregional im Gebiet D-A-CH und weltweit.

Richtigerweise finden Sie auf Xing und LinkedIn potenzielle Bewerber für vorwiegend kaufmännische Vakanzen und IT-Jobs. Rechnen Sie in jedem Fall mit einer niedrigen Antwortquote, denn sowohl Personaldienstleister als auch Unternehmen selbst sprechen Kandidaten an. Diese sind nicht unbedingt wechselwillig und werden folglich immer wieder kontaktiert. Realistisch betrachtet liegt eine sehr gute Antwortrate bei rund dreißig Prozent. Technische Fachkräfte oder niedrig qualifizierte Kandidaten finden Sie auf Business Plattformen kaum. Nutzen Sie für freie Stellen mit geringeren Anforderungen eher private soziale Netzwerke.

Fehler 5: Mit Social Media Recruiting jede Stelle besetzen

Immer mehr Unternehmen nutzen regelmäßig Social Media Recruiting, von der Direktansprache bis zur Ausspielung von Stellenanzeigen. Infolgedessen sinkt die Resonanz auf solche Aktionen, mitunter können Stellen gar nicht besetzt werden. Hinzu kommt, dass sich der Engpass begehrter Mitarbeiter weiter zuspitzt. Aktuell setzt sich die bestgemachte, authentischste Ansprache mit dem besten Angebot, kreativen Benefits oder das ansprechendste Werbemittel in der richtig adressierten Zielgruppe durch. Sie treten in einen harten Wettbewerb um geeignete Kandidaten. Dabei werben Betriebe mit reißerischen Slogans, dem Angebot einer 4-Tage-Woche, 100% Remote oder offensiv mit hohen Gehältern.

Fehler 6: Keine zeitnahe Reaktion auf interessierte Kandidaten

Während die Nachricht eines Bewerbers auf eine klassische Stellenanzeige in der Regel mit einer automatisierten E-Mail beantwortet wird und Unternehmen sich danach oft mehrere Wochen Zeit lassen, sollten Unternehmen auf Anfragen und Kommentare via Social Media innerhalb von 48 Stunden reagieren. Jede weitere Verzögerung vermittelt einen schlechten Eindruck und signalisiert Desinteresse. Bedenken Sie, dass es sich hier um passiv Suchende Kandidaten handelt, die meist mit mehreren Unternehmen Kontakt haben und nutzen Sie kurze Antwortzeiten als strategischen Vorteil. Wenn Sie zu lange warten laufen Sie Gefahr, dass Sie den Kandidaten vergraulen.

Geschwindigkeit wird zum Wettbewerbsvorteil im Social Media Recruiting

Richtigerweise erhalten Sie via Social Media eine Kurzbewerbung oder eine Möglichkeit zum persönlichen Austausch. Der nächste Schritt ist das Vorab-Telefoninterview um mit möglichst vielen Kandidaten in Kontakt zu treten und nicht vorschnell auszusortieren. Es sollte ebenfalls schnellstmöglich stattfinden, denn auch andere Unternehmen suchen nach Mitarbeitern. In jedem Fall sollten alle weiteren Interviews und Schritte im Einstellungsprozess rasch erfolgen. Geschwindigkeit ist Ihr Wettbewerbsvorteil. Mit 8 Maßnahmen beschleunigen Sie Ihren Einstellungsprozess, schnappen der Konkurrenz Mitarbeiter weg und sorgen für eine hohe Candidate Experience.

Wie ist Ihre Meinung zur Vermeidung von Fehlern im Social Media Recruiting? Lassen Sie es mich wissen! Sie benötigen weitere Denkanstöße oder Hilfe?

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Ich bin Thomas Kratzer

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