Personaldienstleister

Obwohl die meisten Menschen beim Stichwort Personaldienstleister an eine Zeitarbeitsfirma denken, steckt hinter dem Begriff eine vielschichtige und anspruchsvolle Dienstleistung. Der Fachkräftemangel in Kombination mit komplexen und sehr spezifischen Jobprofilen führt dazu, dass Personalverantwortliche in Unternehmen mehr Ressourcen in das Recruiting investieren müssen. Hohe Dynamik auf den Märkten und agile Arbeitsweisen steigern die Nachfrage nach flexiblen HR-Lösungen. Deshalb erklärt dieser Beitrag die Angebote hinter dem Begriff Personaldienstleister und zeigt andererseits, wie Unternehmen die besten Anbieter finden.

Personaldienstleister: Was ist das?

Nachdem klar ist, dass die Bezeichnung Personaldienstleister über die Überlassung von Leiharbeitnehmern hinausgeht, beschreiben die folgenden Abschnitte die unterschiedlichen Services im Bereich Personaldienstleistung und wann diese zum Einsatz kommen. Das Angebot im Internet reicht von kleineren, regional auftretenden Agenturen bis hin zu global agierenden Konzernen mit tausenden von Angestellten. Folglich ist es wichtig, den passenden Dienstleister für das eigene Unternehmen herauszufiltern.

Arbeitnehmerüberlassung: die bekannteste Aufgabe von Personaldienstleistern

Kurz gesagt verleihen Zeitarbeitsfirmen ihre Mitarbeiter für einen im Vorfeld festgelegten Zeitraum an ein Unternehmen. Das zusätzliche Personal unterstützt die Belegschaft vor Ort dabei, Arbeitsspitzen abzufedern. Richtigerweise bleibt der Leiharbeiter währenddessen bei der Zeitarbeitsfirma angestellt und das Unternehmen muss lediglich die Stunden bezahlen, die er tatsächlich gearbeitet hat. Dabei ergeben sich für Unternehmen klar Vorteile: Sie können einfach, kurzfristig und auf begrenzte Zeit zusätzliches Personal abrufen. Neue Mitarbeiter beweisen ihre Fähigkeiten über einen längeren Zeitraum und können bei Bedarf fest übernommen werden.

Personalvermittlung: Recruiting von qualifizierten Arbeitskräften

Im Gegensatz zu Zeitarbeitsfirmen recherchieren Personalvermittler im Auftrag von Unternehmen qualifizierte Arbeitskräfte. Kurz gesagt nutzen die verschiedenen Personaldienstleister unterschiedliche Strategien, zum Beispiel das Active Sourcing, also die Suche nach geeigneten Bewerbern via Internet. Zu einem festgelegten Zeitpunkt präsentieren sie die Kandidaten und erhalten in den meisten Fällen ihr Honorar erst bei einer erfolgreichen Vermittlung, sobald ein gültiger Arbeitsvertrag unterschrieben ist. In diesen Fällen stellt das Unternehmen den neuen Mitarbeiter direkt an.

Personalberatung: Dienstleister für die Vermittlung von Fach- und Führungskräften

Richtigerweise wenden sich Unternehmen an einen Personalberater, auch Headhunter genannt, wenn sie nach Fachkräften mit einem speziellen Portfolio an Anforderungen oder Führungskräften suchen. Der Personaldienstleister berät das Unternehmen und gemeinsam erstellen sie das Anforderungsprofil für potenzielle Kandidaten. Schließlich übernimmt die Personalberatung die Kandidatensuche im Sinne eines proaktiven Recruitings, nämlich in Form von Active Sourcing oder Executive Search. Im Grunde genommen kommen Personalberater zum Einsatz, wenn freie Stellen über die Direktsuche besetzt werden und recherchieren Kandidaten, die das Unternehmen direkt anstellt.

Outplacement – Personaldienstleister begleiten den Neuanfang

Des Weiteren übernehmen Personaldienstleister im Rahmen des Outplacement den Auftrag, Mitarbeiter dabei zu unterstützen, sich beruflich neu zu orientieren. In der Regel umfassen Outplacement-Prozesse mehrere Schritte. Erstens geht es darum, nach dem Jobverlust neue Ziele zu definieren und aktuelle Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen. Zweitens bereitet eine Outplacement-Beratung den Mitarbeiter auf Interviews vor und unterstützt ihn dabei, den richtigen Job zu finden. Die Kosten für diesen Service übernimmt der bisherige Arbeitgeber. Im Idealfall solange, bis ein neuer Arbeitsvertrag unterzeichnet ist.

HR Consulting: Beratung in strategischen Personalfragen

Beim HR Consulting berät der Dienstleister ein Unternehmen unter anderem in folgenden Bereichen: Recruiting, Personaldiagnostik, Employer Branding, Personalmarketing, Führungskräfteentwicklung sowie Digitalisierungsprozessen im Bereich HR. Kurz gesagt bildet das HR-Consulting zusammen mit IT- Strategie- und Organisationsberatung die vier Säulen der Unternehmensberatung. Während die bisher genannten Dienstleister direkt mit dem Personal arbeiten, beschäftigt sich der HR-Consultant mit strategischen Prozessen und Maßnahmen, um die Unternehmensziele mithilfe der Ressource Mitarbeiter zu erreichen.

Die besten Personaldienstleister

Im Fall einer Internetrecherche mit dem Schlagwort „beste Personaldienstleister“ fördern Google und Co. fast eine halbe Million Ergebnisse zutage. Hier den Überblick zu behalten ist nicht einfach. Bewertungsplattformen wie kununu, Glassdoor oder ProvenExpert stellen den Besuchern ihrer Websites entsprechende Rankings zur Verfügung. Auf jeden Fall geben Google-Bewertungen wertvolle erste Hinweise. Allerdings beschränken sich die Seitenbetreiber auf eine Auswahl von Dienstleistern, die nach unterschiedlichen Kriterien bewertet werden.

Top Personaldienstleister finden ohne Ranking

Kurz gesagt finden sich kleinere Agenturen kaum in den Rankings von kununu und Co. Oft handelt es sich um Inhaber-geführte Unternehmen mit flachen Hierarchien, die ihre Dienstleistung aus einer Hand erbringen. Dabei liegen sie mit ihrer Performance in keinster Weise hinter großen Unternehmen. Wie ermittelt ein Unternehmen den passenden Dienstleister, ohne auf Rankings zurückzugreifen?

Die ideale Personalvermittlung oder Arbeitnehmerüberlassung finden

Zum einen räumen seriöse Personalvermittler ihrem Auftraggeber im Rahmen einer Leistungsgarantie gewisse Garantieregelungen in der Direktvermittlung ein. Dazu zählt beispielsweise eine Besetzungsgarantie, also die Fortführung der Suche bis zur erfolgreichen Stellenbesetzung. Genauso ist die kostenfreie Nachsuche, falls während der Probezeit von einer Seite eine Kündigung ausgesprochen wird, obligatorisch. Gleichzeitig sollten Unternehmen darauf achten, ob grundsätzliches Vertrauen zum Vermittler oder Headhunter besteht und wie sich die Zusammenarbeit und das Reporting gestaltet. Darüber hinaus bietet eine professionelle Arbeitnehmerüberlassung maximale Flexibilität innerhalb des gesetzlichen Rahmens.

Allgemeine Empfehlungen

Im Falle einer möglichen Beauftragung eines Personaldienstleisters informiert sich der Personalverantwortliche über Erfahrungen von Geschäftspartnern. Einen ersten Eindruck der recherchierten Anbieter erlaubt deren Website. Der am besten geeignete Dienstleister kann anschließend persönlich via Telefon kontaktiert werden. Richtigerweise stellen sich seriöse Anbieter offen allen Fragen. Deshalb sollte der Personalverantwortliche gut vorbereitet in das Gespräch gehen und die Informationen der Website auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen.

Personaldienstleister beauftragen

Beide Seiten benötigen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sowohl ein eindeutiges Briefing als auch größtmögliche Transparenz. Folgerichtig erstellen externe Recruiter gemeinsam mit dem Kunden ein schriftliches Anforderungsprofil für die Kandidatensuche und teilen den Projektfortschritt regelmäßig in Form eines Reporting mit. Sie fixieren einen Termin für die Kandidatenpräsentation aus der Shortlist. Darüber hinaus werden eine mögliche Abwerbegarantie, die strikte Einhaltung der Blacklist, sowie optionale Einzelleistungen im Dienstleistungsvertrag einer Direktvermittlung festgehalten.

Agentur oder großes Unternehmen: die richtige Entscheidung treffen

Kurz gesagt gibt es Personaldienstleister in allen Unternehmensgrößen von der Ein-Mann-Agentur bis zum Großkonzern. Kleinere Dienstleister sind in der Regel Inhaber-geführt oder haben einen Geschäftsführer. Sie agieren meist regional. Richtigerweise bieten kleine Agenturen ihre Dienstleistung aus einer Hand, während in Konzernen verschiedene Ansprechpartner etwa Ident, Erstansprache oder Interview übernehmen und die Ergebnisse zusammentragen. Welche Variante ein Kunde bevorzugt, liegt in seinem eigenen Ermessen.

Die größten Personaldienstleister weltweit

Obwohl kleinere Anbieter hochprofessionell agieren und entsprechende Qualität liefern, geht es an dieser Stelle um die größten Personaldienstleister auf dem globalen Parkett. Richtigerweise zählen dazu Randstad, Addeco und Manpower. Diese Firmen stehen für eine weltweite Full-Service Dienstleistung im HR-Bereich: von der Direktvermittlung über Zeitarbeit und Consulting bis hin zu Interims-Management und Outplacement. Folglich befinden sich Niederlassungen in jeder größeren Stadt mit einem persönlichen Ansprechpartner. Dafür beschäftigen diese Dienstleister mehrere tausend Mitarbeiter.

Die größten Personaldienstleister im IT-Bereich

Zudem existiert durch die Digitalisierung und den Fachkräftemangel befeuert eine eigene Sparte im Bereich der Informationstechnologie, also IT-Personaldienstleister. Hierzu zählen Hays, Gulp, das zu Randstad gehört, und der englische Konzern SThree zu den Top drei in Deutschland. Zum Beispiel bieten diese Firmen IT-Freelancer als Remote-Mitarbeiter an und zwar kurzfristig auf Stundenbasis, projektbezogen oder dauerhaft. Bei Bedarf sind auch ganze Entwicklungsteams abrufbar, Mehrsprachigkeit der IT-Freelancer ist selbstverständlich. Nicht spezialisierte Dienstleister vermitteln richtigerweise ebenfalls IT-Experten.

Ein Auszug der angebotenen IT-Leistungen:

  • Künstliche Intelligenz
  • Cloud-Services
  • IT-Sicherheit
  • Programmierung: Javascript, Python, Java, etc.
  • Agiles Projektmanagement
  • Scrum Master
  • Data Scientist

Kosten für einen Personaldienstleister

Für den Bereich Personalvermittlung gelten folgende Regeln: Und zwar ist mit einer Vermittlungsprovision zwischen 20 und 33 Prozent des jährlichen Bruttogehalts der vermittelten Fach- oder Führungskraft zu rechnen. Renommee des Dienstleisters, Suchmethode, Aufwand und Garantieregelungen spielen ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Kalkulation des Headhunter-Honorars. So liegt die Provision beim Active Sourcing, der internetbasierten Suche niedriger als für einen Headhunter mit Executive Search, der Kandidaten recherchiert und dann persönlich über das Telefon kontaktiert. Beratungshonorare werden nach Tagessätzen oder als fixer Betrag pro Projekt abgerechnet.

Kosten für eine Arbeitnehmerüberlassung

Im Falle der Arbeitnehmerüberlassung rechnen Unternehmen einen Stundensatz ab. Dieser wird unter anderem von der Qualifikation des Mitarbeiters, der Vertragslaufzeit und der Anzahl der benötigten Mitarbeiter beeinflusst. Richtigerweise spielt das Verhandlungsgeschick des Auftraggebers ebenfalls eine Rolle. Leiharbeitnehmer verursachen auf den ersten Blick höhere Kosten als direkt angestellte Mitarbeiter. Schließlich verlangt die Zeitarbeitsfirma für ihre Tätigkeit einen Aufschlag. Im Gegensatz dazu fallen im Vergleich zum Stammpersonal für Leiharbeitnehmer weder Lohnnebenkosten noch Kosten für Urlaub oder Krankheit an.

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Ich bin Thomas Kratzer

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